Surf Magazin

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Surfer sind stets auf der Suche nach der perfekten Welle für ihre rasante Gleitfahrt über die Wasseroberfläche. Mithilfe des Surfbrettes lässt sich steuern, wie hoch man auf einen Wellenhang fahren kann. Die Schwerkraft zieht einerseits nach unten, gleichzeitig hebt die Reibungskraft über den Wellenkamm hinweg. Von all dem hatte Kapitän James Cook keine Ahnung, als er 1779 die Hawaiinseln ansteuerte und ein seltsames Treiben der Einheimischen beobachtete: Sie ritten mit Holzbrettern auf den Wellen.

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So etwas hatten Cook und seine Mannschaft noch nie gesehen. Die Notizen in den Logbüchern machte diese Sportart erstmals außerhalb der Südsee bekannt. Was Cook ebenfalls nicht wusste: Wellenreiten war schon an die 4000 Jahre alt und war von den Polynesieren verbreitet worden, wie Historiker aufgrund von Höhlenzeichnungen vermuten. In den Anfängen war das Wellenreiten reine Körperarbeit, ohne Brett. Beim sogenannten Body-Surfen glitt nur der Körper an den Wellen ab. Später wurden Binsenbündel, kleine Baumstämme und Schiffsplanken oder Spitzen von Kanus benutzt. Danach gab es kein Halten mehr: Frauen, Männer und Kinder surften im Stehen, Liegen oder auf den Knien. Dass gerade Hawaii die Geburtsstätte des Surfens wurde, liegt an der geographischen Lage. Weit entfernt vom Festland treffen die Wellen nach tausenden von Kilometern über den Pazifik erstmals wieder aufs Festland. Dadurch entstehen gewaltige Wasserwände, die im Winter durch Stürme 20 Meter Höhe erreichen können.

Für die Hawaiianer war das Wellenreiten mehr als nur Sport, sondern kultureller und spiritueller Bestandteil ihres gesellschaftlichen Lebens. Der Bau eines Surfbrettes unterlag strengen Regeln. Nur ausgewählte Hölzer von drei bestimmten Bäumen waren erlaubt. Religiöse Rituale während des Brettbaus sollten das Wohlwollen der Meeresgötter sichern. Wie groß die Bedeutung des Wellenreitens war, zeigte sich daran, dass ausschließlich Könige und Königinnen in den Buchten mit den höchsten Wellen surfen durften. Brach jemand aus der normalen Bevölkerung dieses Tabu, musste er mit dem Tode rechnen. Europäische Missionare bereiteten ab 1820 dem Ganzen ein jähes Ende. Die Freizügigkeit und das gottlose Treiben waren den religiösen Eiferern ein Dorn im Auge. Die traditionelle Sportart verschwand buchstäblich in den Wellen.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte das Wellenreiten ein Revival durch Duke Kahanamoku. Der Hawaiianer wurde 1912 nicht nur Olympiasieger im Schwimmen, sondern war auch ein begnadeter Surfer. Er reiste durch die ganze Welt und zeigte sein Können auf dem Surfbrett. Neben Hawaii und Kalifornien entdeckte Australien den Spaß mit den Wellen. Damit begann ein unaufhaltsamer Siegeszug.

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